Reobrix Ninja Bookshelf REVIEW | Set 66029

Reobrix Ninja Bookshelf REVIEW | Set 66029

Reobrix Ninja Bookshelf REVIEW | Set 66029 | aus 2023 | 3086 Teile | 885 Bauschritte | 9 Bauabschnitte | 14 x 30 x 66.5 (B x H x T) cm

Dies ist ein Beitrag von unserer Klemmbaustein Korrespondentin Mille Fiori. Werft auch mal einen Blick auf ihr LEGO Creator Weltraum-Achterbahn COMMUNITY REVIEW | Set 31142 und BlueBrixx STAR TREK™ Maquis Raider Val Jean COMMUNITY REVIEW | Set 105442.

Hintergrundinformationen

book nook sind eine neue Erscheinung im Klemmbausteinmark.

Die Besonderheit daran ist, dass es zweierlei ist: Einmal ist es eine Art kastenartige Buchstütze, die man zwischen Bücher stellen kann. “Nook” heißt übersetzt “Winkel”; ein “Buchwinkel” also. Zum Zweiten ist es eine Art Diorama zu einem bestimmten Thema. Das Book ergibt im geschlossenen Zustand den Blick auf eine Szenerie im dreidimensionalen Raum frei, es lässt sich aber auch öffnen und man sieht die Szenerie dann aufgeklappt. Das hier vorgestellte book nook widmet sich dem Thema Ninja Bookshelf

Verpackung und Inhalt

Im Ninja Bookshelf befinden sich:

  • eine Anleitung in Buchform
  • 3086 Teile, verpackt in neun Bauabschnittstüten und zusätzlich eine bauschnittsübergreifende Tüte mit größeren Platten
  • eine kleine Tüte mit der Aufschrit “Replacement parts”
  • ein Aufkleberbogen
  • ein Lichtset (mehrere Klebestreifen mit LEDs, eine Batteriebox mit Knopfbatterien inklusive)
  • ein Teiletrenner

Das Set von Reobrix hat insgesamt 3086 Teile. Gebaut wird in neun Bauabschnitten. Das heißt: In jedem Abschnitt werden ca. 342 Teile verbaut. Das ist sehr übersichtlich.

Die Bauabschnittstüten beinhalten weitere kleinere Tüten mit gemischten Teilen. Sortenreine Tüten gibt es nur selten.

Anleitung und Bauerfahrung

Die Anleitung ist ein recht dickes und schweres Buch. Sie hat 317 Seiten und beschreibt in 885 Bauschritten den Zusammenbau.

Pro Bauschritt werden meist nur wenige Teile verbaut: Rechnet man Teile auf die Schritte um, kommt man auf - im Schnitt - 3,5 Teile pro Bauschritt, das ist recht wenig. Man muss recht zügig blättern; an manchen Stellen hätte man sehr gut auf Zwischenschritte verzichten können. Nur vereinzelt werden mehrere Teile in einem Bauabschnitt direkt aufeinander gebaut; wenn es doch passiert, vergisst man es allerdings leicht.

Die Anleitung ist in den meisten Fällen leicht lesbar. Reobrix arbeitet vollfarbig. Das heißt: Bereits gesetzte Teile werden nicht ausgegraut. Neue Teile werden rot umrandet und per Pfeil an die richtige Stelle “gesetzt”. Was ich angenehm fand: Längere Teile werden mit der Anzahl der Noppen bezeichnet, so dass man nicht nachzählen muss.

Die Farbunterscheidung funktioniert gut, was nicht daran liegt, dass die Anleitung hier farbgetreu gedruckt wäre. Es gibt deutliche Unterschiede, allerdings besteht das Ninja Bookshelf aus wenigen, knalligen Farben, die sich meist eindeutig unterscheiden lassen, auch wenn das rot aus dem Set in der Anleitung eher Orange aussieht. Einzige Ausnahme sind die Brauntöne: Die sind allesamt gleich. Auch hier bleibt aber recht klar, welche Teile man nehmen muss - von dem dunkelbraun gibt es nicht viele.

Es gab wenige Stellen, die unklar blieben. Meines Erachtens gibt es eine Stelle, bei der ich meine, einen Fehler entdeckt zu haben. Um ein kleines Wandelelement zu setzen, musste ich zwei Abdeckplatten wieder abnehmen. Im Zuge dessen kam es zu Unklarheiten im weiteren Bauverlauf. Obwohl ich die Stelle mehrfach auf- und abbaute, konnte ich nicht feststellen, ob der Fehler bei mir oder in der Anleitung lag.

Der Bau selbst wird nicht langweilig: Zu Beginn werden die Grundplatten gebaut.

Anschließend werden die Gebäudeelemente gesetzt. Nach und nach zieht man dann die Wände hoch, die natürlich meist aus großen Teilen bestehen.

Durch die Abwechslung zwischen groß- und kleinformatigem Bauen bleibt das Bauerlebnis aber durchaus abwechslungsreich.

Etwas schwierig war, dass etliche Bauabschnitte am gesamten Modell erstellt werden. Einfacher wäre es, die Szenerie modulartig zu bauen, um sie dann zusammenzusetzen. An etlichen Stellen wäre das problemlos möglich gewesen. So muss man manchmal Teile anbringen, ohne Gegendruck erzeugen zu können. Fallen Gebäudeteile herunter, landen sie oft genug in Spalten oder zwischen Wänden, aus denen man sie dann nur schwierig wieder herausbekommt. An einigen Stellen wäre eine andere Reihenfolge der Schritte sinniger bzw. übersichtlicher gewesen. Hier empfiehlt sich, ab und zu einen oder zwei Schritte “vorauszudenken”. Die “replacement parts” sind Dachteile, die im zweiten Bauabschnitt benötigt werden. Auszutauschen gab es da allerdings nichts, sie waren in den Originaltüten gar nicht erst vorhanden.

Teilequalität

Die Teilequalität ist recht gut, aber nicht perfekt. Die Standardteile halten gut, eine kleinere Deckenplatte war leicht verzogen, was aber im weiteren Bauverlauf nicht weiter auffiel. Die Haptik ist in Ordnung: Die Teile wirken recht hart, lassen sich aber ohne Knacken setzen.

Was unbedingt beachtet werden muss: Gerade in Bauabschnitt eins, in der die Bodenplatten gebaut werden, wird sehr massiv verbaut. Teilweise liegen hier bis zu fünf Schichten Platten aufeinander. Es empfiehlt sich hier unbedingt ein kleiner Hammer, z.B. der extra für Klemmbausteine erhältliche Hammer von Mould King, der mir hier sehr gute Dienste geleistet hat. Werden die Teile an dieser Stelle nicht ordentlich angedrückt, rächt sich das weiter oben. Gleiches gilt für die Deckenelemente bzw. die Abdeckplatten auf der Decke.

Einige Kleinteile haben Klemmkraftprobleme. Bei den Blumen, wie auch beim Anklemmen von abstehenden Teilen, muss man sehr vorsichtig sein.

Die Fenster sind leider recht milchig und leicht verkratzt, es gibt allerdings kaum Scheiben, von daher fällt es kaum auf.

Details

Das Thema Ninja Bookshelf ist sehr gut umgesetzt. Das Ganze wirkt durch die farbliche Gestaltung - die Hauptfarben sind schwarz und rot - und durch die asiatische Gebäudegestaltung sehr authentisch. Es gibt etliche schöne Elemente, die sowohl beim Bauen Freude bereiten als auch die Szenerie auflockern und zum Entdecken einladen. Zusammengeklappt ergibt sich eine Straßenszenerie, die sehr detailreich aufgebaut ist.

Es liegt ein Aufkleberbogen bei, der allerdings nicht zwingend benutzt werden muss. An der ein oder anderen Stelle bekommt man noch etwas mehr asiatisches Flair. Einzig fast zwingend aufgeklebt werden müssen die LED-Streifen, sofern man die Beleuchtung einbauen möchte.

Verschlossen ist das book nook vorne mit einem sehr netten Dekor. Innen befinden sich rechts und links zwei “typische” Häuser und mittig eine Art - so interpretiere ich es - Teehaus. Die Häuser sind üppig verziert, kleine Details bereichern die Häuserfront und machen auch beim Bauen Spaß. Etliche Teile sind hier umfunktioniert worden zu dekorativen Elementen, die sich gut und passend einfügen. An den Wänden befindet sich (türkisblauer) Himmel, sogar mit einer Sonne und Wolken. An den Wänden der Häuser sieht man asiatische Gestaltungselemente oder Blumen, die in 3-D-Optik hervorstechen. Einige Fahnen hängen herab, zwei Durchgänge geben den Weg in eine (vermeintliche) Stadt frei.

Beleuchtung

Alles, was an Beleuchtung benötigt wird, ist dabei. Die Knopfzellen in der Batteriebox sind bereits eingelegt, man muss sie nur noch durch Herausziehen eines kleinen Plastikkärtchens aktivieren. Die Batteriebox wird fest eingebaut. Durch eine verbaute Türe kommt man an diese Box heran. Es gibt insgesamt vier LED-Streifen. Diese werden ausnahmslos aufgeklebt. Die Kabel werden sehr geschickt nach hinten geführt. Es gibt an keiner Stelle eingeklemmte Kabel: Entweder werden sie durch Techniksteine gesteckt oder es werden Löcher mitgedacht, durch die sie gezogen werden. Dies ist z.B. beim Dach der Fall.

Die Anleitung “denkt” also die Beleuchtung mit. Einzig schwierig ist, dass beim weiteren Bau das Kabel nicht gezeigt wird. An manchen Stellen ist dann unklar, wo es entlangführt. Ich habe das Kabel beim Dach durch die mittlere Platte gezogen. Es geht, aber es hätte auch besser versteckt werden können. Vorausschauendes Mitdenken ist hier gefragt! Die Beleuchtung bleibt leider angeknipst etwas “blass”: Man sieht sie, aber gerade die Seiten könnten noch gut ein stärkeres Licht vertragen.

Zielgruppe

Alle, die schon genug Modulars haben, aber dennoch gerne “gebäudeartig” bauen, dürfen sich auf ein book nook freuen. Es verschwindet sehr nett im Bücherregal, bietet aber trotzdem spannende Einblicke in eine kleine Welt. Und wer Platz hat, der kann es sich auch offen ins Regal stellen. Freilich bleiben die Häuser eine Kulisse: Sehr tief können sie nicht sein, dennoch sind etliche nette Details verpackt und einige Funktionen gibt es trotzdem auch - so lassen sich hier z.B. die Türen öffnen.

Für Asienfans ist dieses book nook auf jeden Fall auch interessant: Die asiatische Optik ist deutlich sichtbar und nicht kitschig umgesetzt.

Fazit

Mit dem book nook zum Thema Ninja Bookshelf erhält man ein sehr massives und zunächst “klotziges” Stück Asien, welches aber dann im Regal einen guten Blickfang bietet. Der Aufklappmechanismus funktioniert mit etwas Feingefühl einwandfrei.

Der Bau ist - bis auf wenige Stellen und evt. einen Darstellungsfehler in der Anleitung - recht leicht zu bewerkstelligen, man sitzt aber durchaus mehrere Abende am Bau.

Platz braucht man, denn etliche Teile werden am ausgeklappten Modell ein- und angebaut.

Wer “Kleinasien” im Miniformat haben möchte, nur wenig Platz zum Hinstellen hat, Freude an gut einzubauender Beleuchtung ohne “Gefriemel” hat, ist hiermit sehr gut bedient.

Kleinere Schwierigkeiten gab es beim Einbau von einigen Details, da es teilweise Klemmkraftprobleme gab; zum Bespielen oder ständig Herumtragen ist es also nicht geeignet - wobei ich mir diese kompakte Form grundsätzlich auch als Spielkulisse für Kinder vorstellen könnte.

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Danke fürs Lesen!