Mould King Market Street Modular REVIEW | Set 16020

Mould King Market Street Modular REVIEW | Set 16020

Mould King Market Street Modular REVIEW | Set 16020 | 3016 Teile | 480 Bauschritte | 8 Bauabschnitte

Dies ist ein Beitrag von unserer Klemmbaustein Korrespondentin Mille Fiori. Werft auch mal einen Blick auf ihr LEGO Creator Weltraum-Achterbahn COMMUNITY REVIEW | Set 31142 und BlueBrixx STAR TREK™ Maquis Raider Val Jean COMMUNITY REVIEW | Set 105442.

Hersteller

Das Set Market Street stammt aus der “Novatown”-Serie des Herstellers Mould King. In dieser eher lockeren Reihe sind verschiedenste Gebäude und Baustile verortet, unter denen die bekanntesten die sehr modern gestalteten Gebäude des Designers ohsojang sind, z.B. The Bar oder das Coffee House, aber auch etliche andere Gebäude, vor allem welche mit annähernd “europäischem” Stil, wie eines meines Lieblingsmodulars, dem Street café.

Auch dieses “Europäische Handelshaus” passt daher gut in diese Reihe.

Verpackung und Inhalt

Da das Set Market Street direkt aus China gesandt wurde, gibt es keine Umverpackung.

Die Teile sind verpackt in die typischen, stabilen Mould King-Tüten mit Zip-Verschluss, die eindeutig mit der Nummer des Bauabschnittes versehen sind. Diese lassen sich nach Benutzung sehr gut anderweitig wiederverwerten.

Das Set hat 3016 Teile. Gebaut wird in 8 Bauabschnitten. Zusätzlich gibt es eine bauschnittübergreifende Tüte und einige größere Platten und das Beleuchtungskit liegen separat bei. Das heißt: Jeder Bauabschnitt besteht im Schnitt aus 377 Teilen - das bleibt sehr übersichtlich, zumal die Teile in den großen Tüten auch nochmals in kleinere verpackt sind.

Beigelegt sind auch noch eine gedruckte Anleitung und das Beleuchtungskit.

Drucke beinhaltet das Set keine. Es gibt einen kleinen Aufkleberbogen mit acht kleineren Aufklebern, auf die man m.E. gut verzichten kann. Es handelt sich lediglich um Deko, die im Innenbereich angebracht wird und die man teilweise auch gegen Drucke austauschen könnte z.B. eine Pizza, eine Kasse und diverse Briefumschläge.

Anleitung und Bauerfahrung

Die Anleitung ist als Buch gebunden, die Papierqualität ist gut, auf der Außenseite leicht mattiert. Zugeklappt ist die Anleitung 27.7 cm x 20.7 cm groß; also etwas größer als das standardisierte Format A4.

Die Anleitung umfasst 168 Seiten. Gebaut wird in 480 Schnitten. In jedem Schritt werden also im Schnitt 6.3 Teile verbaut. Das ist sehr übersichtlich und bereitet kaum Schwierigkeiten. Eine Teileliste gibt es leider nicht.

Zu verbauende Teile werden, Mould King-typisch, mit roter Umrandung gezeigt, ausgegraut werden bereits verbaute Teile allerdings nicht. An wenigen Stellen muss man rot umrandete Teile suchen und gerade bei Bauschritten, die sich auf größere Flächen beziehen, macht es Sinn, sich die Teile vorher herauszusuchen, damit man leichter feststellen kann, dass noch ein Teil eingesetzt werden muss.

Die Farbdarstellung in der Anleitung weicht in einigen Fällen von den Steinen ab, allerdings kann man - zumindest bei dieser Zusammenstellung - immer recht gut sehen, welche Farbe gemeint ist. Die benutzen Farben: Vor allem die verschiedenen Blautöne, Tan | Brick yellow und dunkel- und hellgrau.

Allerdings gibt es an einigen (wenigen) Stellen Probleme mit der räumlichen Darstellung. Hier hätte es Sinn gemacht, dass Gebäudeteil anders gedreht darzustellen, um besser sehen zu können, wo man Teile setzen soll - beispielsweise beim Einbau der Treppe in den Keller.

Es liegen alle Teile bei, allerdings sind zwei 1x4 Platten in der falschen Farbe beigelegt. Diese sind in das Stockwerk, in welchem sich die Schneiderei befindet, eingebaut. Sie müssten dunkelgrau sein, sind aber blau. Ob dies ein (einmaliges) Versehen war oder bei jedem Set so ist, lässt sich wegen der nicht vorhandenen Teileliste leider nicht herausfinden.

Teilequalität

Die Teilequalität ist gut. Die Steine sind haptisch angenehm und lassen sich gut aufsetzen. Die Haltekraft ist dabei genau richtig. Die Fliesen weisen einige Mikrokratzer auf, aber quasi keine größeren Oberflächenbeschädigungen. Die Einsätze der Fenster und die Türen wirken leicht milchig - sind also nicht ganz transparent - aber zumindest ohne größere Kratzer, so dass sie immerhin gleichmäßig wirken.

Es gibt kaum sichtbare Farbunterschiede bei den Teilen, leicht noch zu bemerken bei den Blautönen, was man aber auch nur sieht, wenn man genau hinschaut.

Beleuchtung

Die Beleuchtung ist extra verpackt. Es ist die typische Mould King-Beleuchtung. Das heißt: Es gibt eine Batteriebox für 3 AAA-Batterien (die nicht beiliegen), drei Einzel-LEDs, vier kleinen Verlängerungskabeln und vier in je eine weiße 1x4 Platte eingelegtes LED-Licht. Das reicht für die Beleuchtung des Hauses gut aus, allerdings gibt es meines Wissens keine Anleitung dazu. Anders als bei den Häusern von Funwhole beispielsweise ist die Beleuchtung also nicht ins Set “mitgedacht” und bei der Anleitung eingebracht worden - ein echtes Manko!

Es gibt ganz vorne in der Anleitung einen QR-Code, der beim Scannen auf eine Wechat-Seite verweist. Evt. ist dahinter die Anleitung für den Einbau der Beleuchtung versteckt, allerdings will ich kein “Wechat” installieren.

Details

Unser Market Street besteht aus zwei getrennten Häusern, die sich frei aufstellen lassen können. Jedes Haus steht auf einer 32 x 16 Noppen-Platte. Zusammengestellt ergeben diese Platten also eine 32 x 32er Grundplatte.

Ein Haus besteht aus dreieinhalb Stockwerken, also drei regulären und einer Art “Keller”, in den u.a. die Batteriebox verstaut werden kann. Im Keller befinden sich einige Fässer und eine Treppe.

Im ersten Stock dieses Gebäudes befindet sich eine Art Stoffladen oder eine Schneiderei mit Oberteilen und Hosen und Stoffbahnen, die schlicht aus “Körperteilen” von Minifiguren bestehen.

Im nächsten Stock ist eine Art Konditorei zu finden mit einer Kaffee- und Kuchenecke. Auch hier zieht sich die Treppe nach oben.

Im Dach ist ein kleines Appartement (mit Bett und Küche und Balkon) zu finden mit einer Galerie, durch die man nach unten blicken kann. Das ist sehr schön gemacht. Das Dach selbst lässt sich dann aber nicht mehr abnehmen.

Das zweite Gebäude kommt ohne Keller aus. Das Erdgeschoss ist offen, man kann es durch zwei offene “Bögeneingänge” betreten. Im Inneren befindet sich das, was man üblicherweise mit einem “Handelshaus” verbindet: Mehrere Kisten mit Obst und Gemüse, die erfreulicherweise alle fest verbaut werden können und nicht lose herumliegen.

Auch in Stock eins befinden sich Lebensmittel und Grünzeug. Im obersten Stock, also unter dem Dach, befindet sich eine Art kleines Büro mit Briefen, einem Regel und etwas Deko. Hier zieht sich durch das ganze Haus eine Galerie - wirklich schön gemacht!

Das Innenleben ist nett, wirkt aber an einigen Stellen etwas wenig kreativ. Neue Darstellungen oder gar überraschende Bautechniken findet man nicht, alles ist “Standard”, wenn man bereits einige modulare Gebäude gebaut hat. Aber immerhin: Alle Böden sind gefliest und es gibt in jedem Raum ein ausreichendes, meist passendes, den Raum nicht überfrachtetes Interieur.

Die Balkone sind teilweise mit einer Brüstung versehen, dessen Stangen man selbst aus einem größeren Stück schneiden muss. Achtung: In der Anleitung sind die Stangen als zu kurz bezeichnet, dass es nicht ausreicht! Man muss ca. 2 cm länger schneiden! Es liegt aber immerhin genug Material bei, so dass man mehrere Versuche probieren und sich herantasten kann.

Ansonsten sind hier Geländer angebracht, teilweise stehen Stühle und kleine Tische mit Becher. Also auch hier: Eine relativ standardisierte Ausstattung, aber insgesamt passend zum Gebäude.

An den freien Stellen hinter dem Haus gibt es keine weitere Deko mehr, könnte man aber selbst anfügen. Es sind hinter jedem Gebäude noch 16 x 8 Noppen frei.

Zielgruppe

Für alle, die ihre modulare Stadt um ein weiteres “europäisches” Gebäude erweitern wollen, sind hier gut bedient. Durch den besonderen Aufbau auf zwei kleineren Platten lassen sich die Häuser frei aufstellen oder auch nebeneinander mit Pins verbinden - das ist sicher das große Plus dieses Gebäudes.

Freilich: Der “europäische” Stil lässt sich zwar erkennen, ist aber wohl das, was man in Asien mit Europa assoziiert. Dafür sind die Farben recht bunt gewählt, was mir aber sehr gut gefällt: Das dunkle Blau harmoniert sehr gut mit dem helleren Blau und dem Tan | Brick yellow des Erdgeschosses. Die Fronten wirken leicht mittelalterlich und sind vereinzelt mit entsprechenden Ornamenten versehen.

Fazit

Wer ein relativ leicht zu bauendes, aber aus vielen Teilen bestehendes Gebäude in annähernd europäischem Stil möchte, erhält hier eine meistens gut zu lesende Anleitung und eine ganze Ladung aus guten Steinen. Dazu ein, wenn auch standardisiertes, Beleuchtungskit obenauf.

Der Bau des europäischen Handelshauses macht Freude und ist auch für Anfänger geeignet. Eigentlich wäre das Gebäude prädestiniert dafür, beide Häuser auch zu zweit zu bauen. Das zweite Gebäude fängt mit Bauabschnitt fünf auch ganz neu an - nur die Anleitung lässt sich leider nicht teilen und leider gibt es diese nicht auch digital.

Hier ist leider eine Chance vertan worden. Notfalls könnte man aber die Anleitung auseinanderschneiden.

👉 Erwähnte Sets
Mould King The Bar (16042)
Mould King Coffee House (16036)
Mould King Street café (16008)

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Danke fürs Lesen!