LEGO Star Wars™ Captain Rex Helm und Clone Commander Cody Helm COMMUNITY REVIEW | Sets 75349 75350

Allgemeines

Die Helme gehen in die vierte Runde! Als jemand, der schon über 75 Helme und Büsten geMOCt hat, habe ich mich natürlich sehr auf die nächsten Sets gefreut. Die Auswahl der 2023er Welle war dann doch überraschend, mit Commander Cody und Captain Rex waren zum ersten Mal Charaktere aus den Star Wars Prequels vertreten, noch dazu beide in Designs, mit denen sie nicht in den Hauptfilmen auftreten! Als dann die ersten Bilder geleakt und veröffentlicht wurden, ging die Vorfreude ein wenig zurück, mehr dazu im folgenden Abschnitt.

Design

Im Großen und Ganzen hat LEGO hier mit Cody das Design eines Phase 1 Clone Troopers nahezu perfekt getroffen. Die untere „Wulst“ des Helms wirkt an manchen Stellen ein wenig eckig, aber hier gelangt man in die Grenzen des Machbaren im Klemmbausteinuniversum.

Wie anfangs erwähnt, war ich bei den ersten Bildern ein wenig enttäuscht über das Aussehen, die Proportionen wirkten zu komisch. Hat man den Helm jedoch im dreidimensionalen Raum vor sich stehen passt alles wunderbar zusammen und es ergibt sich ein gutes Gesamtbild. Hierbei sollte man natürlich auch beachten, dass sich das Design an die „The Clone Wars“ Serie richtet und nicht an die Darstellung der Clone Trooper in Episode II Angriff der Klonkrieger.

Captain Rex ist hier schon eine schwierigere Sache. Die Tatsache, dass er im Star Wars Universum seinen Helm aus einem Phase 1 und einem Phase 2 Helm zusammengeschweißt hat, erleichtert nicht gerade die Umsetzung in Klemmbausteinen.

Verdeckt man den Mundbereich mit seiner Hand, so ist der Helm eigentlich wunderbar, besonders die Details an der Stirn fallen positiv auf und benötigen hierfür nur einen Sticker. Nur gefallen mir persönlich die „Hasenzähne“ nicht wirklich. Das hat man auch in der Community an mehreren Ecken gehört.

Noch bevor ich den Helm selbst gebaut habe, hatte ich angefangen digital an einem Fix für den Mund zu arbeiten, welcher mittlerweile auf Rebrickable verfügbar ist. Der Umbau war wesentlich komplizierter als erwartet und schlussendlich bin ich auch mit meinem eigenen Design nicht komplett zufrieden. Daher möchte ich betonen, dass dieser Kritikpunkt ziemlich subjektiv ist und die LEGO-Designer hier durch ihre strikteren Stabilitätsvorgaben wohl das Beste gemacht haben, was möglich war.

Bauerfahrung und Teilequalität

Wie für LEGO typisch wirft die Anleitung keine Fragen auf während man die Helme in je fünf Bauabschnitten mit 328 ( Rex) und 322 ( Cody) Bauschritten baut.

Es wäre aber natürlich kein LEGO Set ohne eine kleine Priese Fehlfarben. Im Vergleich zu älteren Helmen hält sie sich hier jedoch meist in Grenzen: Bei Cody sind zwar fremde Farben im Kern verbaut, jedoch noch relativ „nah Verwandte“ wie Tan | Brick yellow und Rot – nur vereinzelt tritt knalligeres auf.

Bei Rex findet man auch ein wenig Grün, Gelb und Rot und noch dazu an unnötigen Stellen, wo es rein gar nicht bei der Orientierung hilft – wie LEGO es ja gerne mal entschuldigt – aber am Ende sieht man auch nichts mehr davon, also nur halb so wild.

Qualitativ sind die Teile auf höchstem Niveau, die Teile haben untereinander in meinen Augen keine Farbabweichungen. Es klemmt alles gut, an der ein oder anderen Stelle war es aber fast zu schwer Teile aufeinander zu noppen, genauer bei einer Plate, Round 1 x 1 an die Unterseite eines 1x1 Brick Modified.

Leider ist es immer noch nicht möglich bei reinen Displaymodellen alles zu bedrucken, was sich auf die beiden Sets unterschiedlich stark ausprägt.

Bei Cody kann man eigentlich alle Sticker weglassen ohne einen großen optischen Verlust in Kauf nehmen zu müssen, nur den am Kinn würde ich weiter empfehlen.

Rex auf der anderen Seite profitiert stark von den Stickern und sieht ohne wahrscheinlich nur halb so gut aus. Da die Sticker aber alle auf gut verfügbare und billige Teile aufgebracht werden, wird ein bedrucktes Steineset des Steindruckers wahrscheinlich auch nicht allzu teuer werden.

Fazit

Alles in Allem zwei würdige Helme für die wachsende Serie. Der bisher noch nicht angesprochene Preis von 69,99€ ist zwar ein harter Brocken – besonders im Vergleich zu alternativen Helmen wie von BlueBrixx – aber da die Sets in den freien Handel gehen, kann man akzeptablere Preise von um 50€ erwarten.

Ohne das Preisproblem von LEGO schönreden zu wollen, muss man sagen, dass sie in der Metrik Preis-pro-Teil LEGO intern relativ gut dastehen und auch „wuchtiger“ wirken als vorherige Helme (z.B. Dark Trooper Helm, Helm von Luke Skywalker).

Ich habe von einem LEGO-Influencer gehört, dass mit diesen Helmen LEGO so langsam die Ideen ausgehen und sie wohl das Ende der Helme-Serie einläuten um durch anderen Displaysets (z.B. Supersternzerstörer Executor) ersetzt zu werden.

Ich sehe in ihnen jedoch das komplette Gegenteil: Mit einem ersten Schritt in die Prequel-Zeit von Star Wars eröffnen sich nahezu unendliche Möglichkeiten für weitere Helme, was man nicht zuletzt an der Vielzahl der MOCs (My Own Creations) im Internet sieht.